Kunst in der Praxis

Seit Jahren hat Kunst bei uns einen festen Platz im Arbeitsalltag. In den Behandlungszimmern und Fluren der Praxis präsentieren wir eine Auswahl an Bildern, Objekten, Skulpturen und Fotoarbeiten. Viele dieser Kunstwerke stammen von Künstlerinnen und Künstlern die sich der Praxis verbunden fühlen.

Als Gastkünstlerin stellt zurzeit Claudia Forte einige ihrer Werke in der Praxis aus.

Zu den Arbeiten von Claudia Forte, von Dr. Michael Böttcher

Wer kennt nicht den innigen Wunsch, sich einmal von allen Beschränkungen seiner Umgebung befreien zu können und beliebige Standorte und Perspektiven einzunehmen? Mit ihren Dioramen setzt Claudia Forte diesen Wunsch auf humorvolle Art und Weise künstlerisch um. Ihre auf Reisen entstandenen Fotoaufnahmen dienen ihr als Kulisse, vor der sie mit nur wenig millimetergroßen Miniaturfiguren heitere dreidimensionale Bilder inszeniert.
Ins Auge fallen hierbei die ausgewählten Gegenüberstellungen von Hintergrundbildern und Figuren: Menschen, die von den Stahlträgern der Brooklyn Bridge aus den Autoverkehr betrachten, andere, die gedankenversonnen auf dem Rand einer leuchtenden Qualle sitzen und wieder welche, die mit ihren Partnern als Rückzugsort den Balkon des gegenüberliegenden Altbaus wählen.
Betrachtet man die Figuren auf den Bildträgern genauer, scheinen sie in Beziehung zueinander zu stehen: jüngere und ältere Paare, Bekannte oder Eltern mit ihren Kindern. Durch ihre gemeinsame Positionierung auf dem bildbestimmenden Hintergrund spielt uns unser Wahrnehmungsmuster auf den ersten Blick eine vertraute Zweisamkeit vor. Bei genauerer Betrachtung wird allerdings deutlich, dass Claudia Forte in der Interaktion der Figuren Szenen aufzeigt, in der sich eine zunehmende Verfremdung der Beziehungen widerspiegelt. Paare, bei denen der eine ins Lesen vertieft ist, während der andere gedankenversonnen seine Blicke in die Ferne schweifen lässt. Jede Figur scheint ihrem individuellen Verhaltensmuster zu folgen und in ihrer eigenen Welt zu leben. Die kleinen Szenen wirken teilweise spannungsgeladen, bisweilen nimmt man ein hintersinniges Augenzwinkern wahr.
Mit ihren Werken im Postkartenformat setzt Claudia Forte ihr Wissen über das menschliche Zusammenleben in Szene und fordert damit die Wahrnehmung des Betrachtenden nachhaltig heraus.

Claudia Forte, 1966 in Emsdetten /Westfalen geboren, hat Publizistik und Sozialarbeit in Münster und Mannheim studiert.
Nach Jahren der Arbeit mit Acryl auf Leinwand stellte sie 2006 das erste Mal kleinformatige Werke auf Holz aus. Seitdem arbeitet sie bevorzugt mit kleineren Größen unter Verwendung verschiedener Materialien.
Claudia Forte lebt und arbeitet in Köln.

 

 

 


Neben der Ausstellung von Kunstwerken werden In einzelnen künstlerischen Projekten – wie z.B. die „Kultur-Visite“- den Patientinnen und Patienten Denkanstöße und Anregungen geben, sich kreativ mit Erkrankungen auseinanderzusetzen.

Projektbeschreibung Kulturvisite